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Das also ist mein Reiskocher – ein ECJ-FS50EU aus dem den Hause Sanyo, ein spezielles EU-Modell, damit Stromversorgung und Kabel passen. ER ist ein MIcroCOMputer gesteuerter Reiskocher oder besser gesagt: ein intelligenter Multifunktions-Reiskocher.
Im Gegensatz dazu gibt es noch einfachere (und deutlich günstigere) Reiskocher mit EIN/AUS-Schalter und Warmhaltefunktion, die weißen Reis automatisch kochen und nach Kochende auf Warmhalten umschalten. Auch mit diesen kann man – außer Reis kochen – noch allerhand anderes köcheln/bruzzeln. Und es gibt Multifunktionskocher, die IHM ziemlich ähneln, aber andere Programme haben und eben auch Reis kochen können, aber nicht so viele und ausgefeilte Reisprogramme haben. Diese sind auch entsprechend teuer.
Aber nun zu IHM. Fangen wir von außen an.
ER hat ein schickes, rundes Design mit glatten Oberflächen, ohne Ritzen und Kanten und ist damit – außer schön anzusehen – vor allem pflegeleicht: Feucht abwischen und fertig. Aber außen wird ER eigentlich nur schmutzig, wenn ich IHN mit schmutzigen Händen anfasse. Oben im Deckel ist ein Dampfdruckventil (das rundliche mit den 3 Löchern), dort entweicht überschüssiger Dampf. Man kann IHN also jederzeit gefahrlos öffnen, fast … es dampft natürlich heiß, aber es ist kein Überdruck drinnen.Vorn im Deckel ist noch ein großer Knopf zum Öffnen des Deckels.
Auf der Vorderseite ist ein großes, übersichtliches Bedienfeld. Alles gut zu lesen – auch ohne Brille.
Die Bedienung ist intuitiv, man darf bloß nicht versuchen, die Programme verstehen zu wollen. Die haben ihr Eigenleben (= Fuzzy-Logik). Man muss IHN einfach machen lassen. Reis kochen kocht Reis und zwar perfekt. Risotto kochen kocht Risotto, perfekt. Aber der Deckel bleibt zu. Das ist schwierig für mich, denn ich will immer alles verstehen und ausnutzen/gebrauchen. Aber ich greife vor…
Von Innen sieht das dann so aus:
Innen sitzt ein herausnehmbarer Innentopf mit Skalen für die unterschiedlichen Reissorten. Man füllt zum Beispiel 2 Messbecher Reis ein und füllt bis zu 2 auf der Skala der entsprechenden Reissorte Wasser auf. ER hat eine Kapazität von 5 Messbechern (trockener Reis) bzw. 1,5 Litern. 1 Messbecher Reis ergibt 2 – 3 fertige Portionen Reis.
Der Innentopf hat eine super Antihaft-Beschichtung, da pappt beim Kochen nichts an und der Topf ist nach dem Kochen superleicht ausgewaschen. Der mitgelieferte Plastik-Reislöffel hat eine Noppenoberfläche, auch daran kann sich kein Reiskorn halten. Endlich Schluß mit der lästigen Kleberei!
ER hat eine Dichtung im Deckel, so dass alles was drinnen kocht auch drinnen bleibt und einen abnehmbaren Innendeckel (Alu), damit kein Kondenswasser in den fertigen Reis tropft.
Der Innentopf sitzt gut isoliert und abgedichtet im Außentopf – drinnen brodelt es, außen bleibt der Topf kalt (mit Ausnahme des Dampfdruckventils). Man kann sich also (fast) nicht verbrennen und die Wärme bleibt dort wo sie hingehört: im Topf. Der Stromverbrauch ist mit 650 W (Maximum beim Kochen) und 27 W (Warm halten) äußerst gering, insbesondere wenn man Schmor- oder Backofengerichte in den Reiskocher verlegt.
Nicht so toll ist das (abnehmbare) Kabel, das leider keinen Einzug hat und daher gern im Weg rumliegt.
Der große Henkel ist praktisch, damit kann man IHN, auch während ER kocht, einfach und gefahrlos woanders hinstellen: Stecker raus, am Henkel packen und umsetzen, Stecker wieder rein. ER kocht dann einfach weiter, die Einstellungen merkt ER sich.
Das Allerwichtigste ist: ER kann unbeaufsichtigt kochen. Zutaten hinein, Programm einstellen, Deckel zuklappen, START drücken, warten, warten, …, Essen fertig. Nichts kocht über, nichts spritzt heraus, nichts brennt an – sobald das Wasser verdampft ist und es zu heiß wird, erkennt er dies als Ende des Kochvorgangs und schaltet auf die Warmhaltefunktion um.
Die Programme
- White/Sushi – weißer Reis
Dieses Programm kocht weißen, polierten Reis (Langkorn, Rundkorn …), süßen (Mochi-) Reis, weiß/süß gemixt, vorgewaschenen Reis, gekeimten Naturreis (gibt’s die zwei Letztgenannten eigentlich hierzulande?). Wenn ER fertig ist, schaltet ER auf Warmhalten. - Quick/Steam – Schnell/Dämpfen
Das ist das Schnellprogramm für Reis. Der Reis wird schneller gegart, evtl. bleibt er etwas fester. Wenn ER fertig ist, schaltet er auf Warmhalten.
Das ist außerdem das Programm zum Dämpfen. Man packt dazu das Dämpfgut auf den Dämpfeinsatz und füllt 1.5 Tassen Wasser ein. So kann man auch Eier unbeaufsichtigt kochen. Der Dämpfeinsatz ist eine Art Tablett – da gibt es sicher Besseres. Im Dämpfprogramm muß man selbst die Uhr stellen und abschalten. So lange Wasser da ist, kocht der sonst – danach würde er wieder auf Warmhalten schalten . - Brown – Naturreis
Den Naturreis soll man mindestens 1 Stunde einweichen; nach dem Kochen schaltet er auf Warmhalten. - Risotto/Porridge
- Slow Cook – Langsam kochen
Dieses Programm kocht stundenlang sanft vor sich hin. Richtige Slow Cooker (Crockpot, Morphy) sind im englischsprachigen Raum recht beliebt. Alles was Zeit braucht, langsam vor sich hin zu schmurgeln, ist hier richtig. Richtige Slow Cooker haben üblicherweise 2 Stufen: Hoch und Niedrig. Bei meinem Sanyo gibt es diese Differenzierung nicht, er kocht auf Hoch (gemessene 95 °C) und schaltet nach Ablauf der Zeit auf Warmhalten. Die Warmhaltefunktion kann man ganz gut als Slow Cook Niedrig verwenden, um (noch sanfter) weiter zu garen. - Joghurt
Mit dieser Funktion kann man Joghurt selbst bereiten. Die Bedienungsanleitung gibt keine Details zu Zeiten/Temperaturen preis. Ich brauche diese Funktion nicht.
Die Programme White/Sushi, Quick, Brown, Risotto kann man über den Timer zeitgesteuert kochen lassen: Einfach Programm auswählen und eingeben, wann das Essen fertig sein soll. ER macht das dann schon richtig und pünktlich.
Keep Warm ist die Warmhaltefunktion.
Das Reiskochen dauert etwas länger als im Topf, geht aber (bei weißem Reis) notfalls ohne einzuweichen. Das Quick-Programm mit 25 – 33 min ist ca. 10 min schneller als das normale und kommt dem Topfverfahren zeitlich recht nah.
Wunderbarer Nebeneffekt: Reiskocher kann man auch zum (unbeaufsichtigten) Kochen aller möglichen Gerichte verwenden.
In den Programme White/Sushi und Brown:
- Diverse Reistopfgerichte (japanische Gohan, mediterrane Pilaws und und und)
- Diverse Bohnengerichte/Chillies
- Currygerichte
- Pasta (mit und ohne Sauce),
- Fritatta, Omelette
- Kartoffel-Tortilla
- Serbischen Bohneneintopf
- Linsen/Dhal
- Körnergerichte
- griechisches Juwetzi
- „Reiskocher-Huhn“, ein chinesisches Hühnerrezept
- Orientalische Gerichte wie Mak-Loobe (Lammgericht mit Reis aus dem Libanon)
… das – und noch mehr – geht ohne Aufsicht im Reiskocher, sobald man mal den Bogen raus hat. Das kann übrigens jeder Reiskocher, auch die einfacheren EIN/AUS-Modelle, manches braucht vielleicht etwas mehr Kontrolle.
Parboiled Reis und Milchreis gehören übrigens nicht in den Reiskocher.
Mit dem Slow Cooker bin ich noch komplett in der Experimentalphase, bisher ist alles gelungen
- gefüllter Krautkopf (wie Krautrouladen, aber dick und rund),
- polnisches Bigos (Sauerkrautschmortopf)
- Rotkohl, Grünkohl
- Brühe (bleibt wunderbar klar)
- Chilli
- Spare Ribs (kurz unterm Grill/Herd nachbacken, da schmurgeln eh die Kartoffelspalten …)
- …
Über Sinn und Unsinn von Langsamkochern mag man diskutieren. Es gibt aber Situationen, in denen ich nicht warten kann/will bis der Schnellkochtopf fertig gekocht hat und ich den Herd abschalten kann, ich den Slow Cooker aber gut ein paar Stunden sich selbst überlassen könnte. Auch das Backrohr mag man nicht immer (Sommer) oder für kleine Mengen in Betrieb setzen. Da es „nur“ eine Funktion in meinem Reiskocher ist, nehme ich sie dankend hin. Einen extra Slow Cooker würde ich mir sicher nicht kaufen.
In der nächsten Zeit wird es hier mal das eine oder andere Reiskocher- oder Slow-Cooker-Rezept geben 🙂 Zwei neue Kategorien helfen Euch suchen.
Couturette sagte:
Ich arbeite mich grade rückwärts durch deinen Blog ;-D . Mit dem Reiskocher hast du mir einen weiteren Floh ins Ohr gesetzt und ich hab einen gekauft. Allerdings einen schlichten Ein-/Aus-/Warmhalten-Kocher, denn ich habe schon seit vielen Jahren einen Slow Cooker mit dem ich die ganzen Eintopfgerichte machen kann. Aber ich stelle grade feste, dass der Einfachkocher auch mehr Möglichkeiten hat als einfach nur Reis zu machen. Letzte Woche hab ich z.B. Joghurt gemacht. Ich werde demnächst mal im Blog berichten.
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UTE HOLTEN-RATHS sagte:
Ich würde mir ja auch gerne einen “ IHN “ kaufen. Kann mir jemand sagen wo ich ihn noch bekommen kann ? Scheint zur Zeit ein Lieferproblem zu herrschen .Danke
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bentolily sagte:
Bei amazon.de ist er aus, Amazon-global hat noch genau einen … Ich habe beim Dae Yang online gekauft (http://www.dae-yang.de, Produktsuche Reiskocher) – der hat noch … Bitte lies erst bei amazon.com die negativen Bewertungen – das Batteriethema scheint mir nicht trivial.
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Diana sagte:
Hello, I’d just like to share some more technical details about this little beauty – it makes joghurt on 42,5 °C and keeps warm on 71,5°C (aproximately, because measured myself). =(^_^)=
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bentolily sagte:
I never ever made joghurt myself, so thank you. We have a very good choice of high-quality yoghurt at reasonable prices here…
I also tried to measure the temperature but came out around 83 °C one hour after switching from slow cook to keep warm – maybe a question of time? Sanyo says: 70 °C, so you are nearly there. Slow-cook is on 95 °C (measured myself)..
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Diana sagte:
I tested it with a common cold water and measured the temperature after about an hour of working, so I didn’t have to make joghurt either. =) By the way, on „Joghurt“ the clock starts counting from 3 Hours to „0“, that is strange – the other joghurt-makers take 8 hours at least.
I bought HIM mostly for porridge (milk + oat flakes), which comes out just like I need it… but on „Slow cook“, not on „Risotto/Porridge“. We also cook buckwheat, millet, and of course rice (brown) – everything on „White/Sushi“.
I also wanted to thank you for such a good and interesting review. =(^_^)=
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Haruka sagte:
Huhu!
Wieviel Liter fasst der Reiskocher denn genau beim Slow Cooking? Ich überlege nämlich ihn mir bei Amazon zu bestellen. Nur als Reiskocher ist er mir etwas zu teuer und dementsprechend würde ich ihn gern auch als Slow Cooker benutzen. Die meisten Slow Cooker Rezepte, die ich im Internet gefunden habe, sind aber für den 3,5 l Crockpot. So viel passt in den Reiskocher wohl nicht, oder? Du hast ja oben mal was von 1,5 l geschrieben. Vielen Dank schonmal für deine Hilfe und danke für den umfassenden Bericht!
Liebe Grüße
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bentolily sagte:
Auch beim Slow Cooking: maximal 1,5 l. Bei vollem Topf sind das so ca. 4 Portionen. Der Topf sollte zum Slow Cooking mind. zur 3/4 gefüllt sein, sonst wird es nicht gescheit. Ist aber bei einem „richtigen“ Slow Cooker genauso. Ich halbiere die Zutaten der 3,5-l-Rezepte. Die Kochzeiten sind etwas kürzer als in einem „richtigen“ Slow Cooker.
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dragonlife sagte:
It’s a bit strange for me to see such a rice-cooker with all instrutcions written in English! LOL
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bentolily sagte:
That I can very well imagine 😉
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Fabian sagte:
*Haha*
Hey Robert, I didn’t know that you also follow German blogs – nice to meet you here 😀
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Fabian sagte:
Ha! Endlich hat das Warten ein Ende – vielen Dank für die beiden tollen Berichte über IHN!
Ich kann deine Euphorie gut nachvollziehen, bin ich doch selbst stolzer Besitzer zweier Reiskocher (einen habe ich aus Korea mitgebracht und einer kam über Amazon – extra für sehr kleine Reismengen).
Was ist denn die Mindestmenge in deinem Reiskocher? Für Single-Haushalte sind die meisten Kocher nämlich ja leider zu groß…
Wo hast du dir das Gerät eigentlich gekauft? Und für wieviel, wenn man das fragen darf.
Liebe Grüße und nochmal vielen Dank für deine stets super-tollen Blog-Einträge,
dein Fabian
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bentolily sagte:
Mindestmenge ist 1 Becher. Wenn ich nur 1 Portion brauche, friere ich den Rest ein, für eine Portion bin ich zu faul, den Reiskocher anzuwerfen. Ich mache aber jede Wette, dass der auch 1 Portion = 1/2 Becher 1A hinkriegt. ER kocht auch die kleinen Portionen einwandfrei, es bäckt auch nichts an.
Ich hatte auch das Problem, dass es immer nur so 10-Becher-Modelle gab und das ist auch für einen Zweipersonenhaushalt deutlich zu groß. Ich bin aber froh, dass ich das angepeilte 3.5-Becher-Modell nicht gekriegt habe und IHN (5 Becher) sozusagen als Notkauf erworben habe. Zum Langsamkochen bin ich nämlich immer am oberen Limit – das ergibt jeweils 4 Portionen, 2 zum Sofort-Essen und 2 für einen Folgetag. Ich komme gut damit klar, das leckere Chilli von heute dann übermorgen nochmal zu essen (falls es so lange noch da ist).
Gekauft hatte ich Anfang Oktober beim Dae Yang online, alternativ hat auch der Ja-Mart gelegentlich so etwas und auch Casa Bento hatte mal welche – naja, als ich dann kaufentschlossen war, hatte nur der Dae Yang genau diesen. Kürzlich habe ich gesehen, dass inzwischen auch der Amazon IHN führt – mit 159 € deutlich güsntiegr als ich gekauft habe. Wenn ich das vorher gewusst hätte, dass der IHN ins Programm nimmt… Hab ich aber nicht, im Hellsehen bin ich nicht so gut. Jedenfalls bin ich nur froh, dass ich IHN jetzt habe. Nachweinen hilft eh nix.
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