Heute morgen hatte ich ein angeblich typisches ‚Frauenproblem‘ – ich stand vor’m gut gefüllten Schrank und war mir komplett im Unklaren, was ich nun herausnehmen sollte. Das ist jetzt nicht gerade mein typisches Problem und das Dumme – ich stand vor meinem Kühlschrank, wußte genau, dass ich die Überbleibsel vom gestrigen Abendbrot einpacken wollte (ganz dringend wegen ganz lecker), aber … was packt man zu Grünkern in’s Bento?
Körner überlasse ich normalerweise großzügig den Vögeln! Ich meine Weichweizen, Hafer, richtigen Weizen, Sonnenblumenkerne, Hirse und so Zeug – das ess ich nicht wirklich gern. Eine große Ausnahme ist Grünkern, verarbeitet in exakt einem Gericht…
1998 oder 1999, also eeeewig lang her, habe ich in so einer Brigitte-Diät-Sonderbeilage geblättert. Dort fielen mir immer wieder besonders farbige, leckere Fotos von Diätrezepten auf. Nee … auf Diäten steh ich echt nicht … dazu bin ich viel zu verfressen, ähm, genüsslich 😉 Weil einige davon aber so lecker aussahen, habe ich die ausprobiert und gelernt
- … dass man oft mit weniger Fett auskommt,
- … dass man davon tatsächlich satt wird (das waren echt dicke Portionen, aber ausgewogene)
- … dass zuallererst das Auge nicht nur mit-isst, sondern verlangt.
Na, von hier bis zu Bento ist es ja nicht weit. Schlappe 10 Jahre später zumindest 😉
Es gab also gestern mediterrane Hühnerleber, Blattspinat mit Zwiebeln und Cocktailtomaten und … ja … Grünkern. Einmal im Jahr gibt es das bei uns. Klar, dass ich da mehr von wollte, am nächsten Tag im Bento. So überzeugend viel ist leider nicht übrig geblieben. Tja, da stand sie nun vor dem Schank 😉 Also habe ich improvisiert.
Eingepackt sind …
In der vorderen, kleineren Schale:
- Grünkern (in Gemüsebrühe gegart, von gestern, ca. 3 EL)
- 1 Karotte (in Scheiben, gedünstet in etwas Fleischbrühe, gwürzt mit Salz + Peffer)
- Hühnerleber-Stücken, aufgepeppt mit einem Spritzer Crema di Balsamico
- vogelwildem ‚Vogerl‘-Salat (so heißt Feldsalat in BY und Österreich) – der ist optisch immer etwas widerspenstig, aber ich liebe ihn
- 2 mini-mini-restlichen Cocktailtomaten von der letzten Balkonernte
In der großen Schale/hinten, beginnt dann die (gelungene) Improvisation
- Karottenreis (ein Mini-Rest Reis aus dem Gefrierer + feine Karottenraspel + Mikrowelle)
- Feldsalat (5 Blätter in hartem Kampf gebändigt)
- nochmal Leber, diesmal intelligenterweise geschnitten
- Maiskörner (Dose, mit Paprikapulver)
- 1 Stange Sellerie (gedünstet in etwas Brühe, siehe Karotte = 1 Topf) mit gehackter Erdnuss (1 Stück + 1 Messer)
Ach, übrigens: Das war in 15 min erledigt! Nein, nicht das Essen, das Herrichten/Packen. Okay, Zeitangabe ohne Aufräumen, Verbloggen nochmal + 20 min…
Gute Nacht.
A76 sagte:
Grünkern kenne ich eigentlich nur (gemahlen) in der Grünkerncremesuppe von meiner Oma (und die war extrem lecker). Vielleicht sollte ich mich da mal wieder heranwagen und außerdem die Ideen von Dir und den anderen Kommentatoren probieren?!
LG
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bentolily sagte:
Und dann postest Du bitte das Rezept, damit solche Grünkern-Ahnungslosen wie ich schlauer werden?
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bentolily sagte:
Der Grünkern hat so eine leicht rauchige Note, das passt super zu diesem Gericht. Er ist aber schon was zum Kauen, also fester als Reis. Ich habe ihn in einer kräftigen Gemüsebrühe wie Naturreis gegart, naja – nicht ich, der Reiskocher … (1 h vorher einweichen).
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Frollein M sagte:
Hehe, bei mir ist es genau andersrum, also mit den Körnern. Mag ich alles total gern, aber Grünkern… *schüttel* …da hab ich echt ein Kindheitstrauma. das gabs bei uns früher auch so einmal im Jahr, entweder als Eintopf oder als Bratlinge. Und dann wusste man wieder, wieso es das so lange nicht gab. hab aber den schweren verdacht, dass das an der Zubereitung lag, und nach deinem überzeugenden Bericht wäre ich bereit, dem Grünkern noch ne Chance zu geben ^^
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Jindanasan sagte:
Grünkern pur wäre mir zu gesund und pur.Grünkernburger aber sind doch zB lecker.Man kann ja alles aufpeppen. Burger zb durch gemahlene Haselnüsse, frische Kräuter, guten Käse
Hirse mag ich auch nicht, aber hast Du mal Buchweizen probiert? Der ist sehr lecker, schmeckt sehr erdig und gar nicht trocken wie Hirse. Oder Vollkornreis, aber nur Rundkorn, mit einer Zwiebel und Nelken. Dauert lange, ist aber sehr lecker, Das gab es beides zu den Reformhauszeiten meiner Mutter.
Du bringst mich wirklich auf gute Ideen. Habe eh schon ein schlechtes Gewissen imme nur weißen Reis zu essen, ich könnte mich ja auch mal wieder an so gesunde Körner wagen.
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bentolily sagte:
Herzlich willkommen hier! Bin gelegentlicher, stiller Besucher auf Deinem Blog.
Mir hat der Grünkern pur zusammen mit den anderen Sachen wirklich gut geschmeckt, das ist definitiv die Kombination der verschiedenen Geschmacksrichtungen/Aromen. Sonst habe ich keine Ahnung, was man mit Grünkern Leckeres machen kann. „Grünkernbratling“ habe ich übrigens in Omas Kochbuch von 1926 gefunden – aber mir fehlt jegliche Vorstellung, wie das schmecken soll und was es dazu geben könnte. Kannst Du bitte mal „gute Grünkernburger“ posten? Ich würde das schon gern probieren. Vollkornreis liebe ich bisher nicht allzu sehr, aber da wir zur Zeit deutlich mehr Reis essen, habe ich ihn jetzt (gnadenlos) mit ins Programm genommen. Was gibt es eigentlich zu ‚Vollkornreis, aber nur Rundkorn, mit einer Zwiebel und Nelken‘ dazu? Klingt wie: ‚Gut gewürzter Reis‘ – aber was dann?‘ Schreibst Du bitte mal was dazu? Auch Quinoa und Buchweizen stehen schon in den Startlöchern (im Küchenschrank). Beide möchte ich einfach zusammen mit dem (weißen) Reis kochen; Buchweizen gibt es pur auch als russische ‚Kascha‘ – das probier ich danach.
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Danii sagte:
Also bei Grünkern würde mir auch nichts einfallen. Ich habe den bisher nur einmal gegessen und da wurde es immer mehr im Mund. Vielleicht gibts den auch leckerer aber ich kann mir das nicht wirklich vorstellen. LG
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